Hallo Sammy,
meinem Freund hat das Buch nicht gefallen. Er fühlte sich durch die, zum Teil überspitzen, oftmals sehr weiblichen Themen, heillos überfordert.
Zum Beispiel beschreibt die Romanfigur "Helen", getrieben von ihrer Hygiene-Phobie und dem oftmals anerzogenen „Reinlichkeitswahn,“ wie sie in der Schule jeweils zur gleichen Zeit mit ihrer besten Busenfreundin die Menstruationsblutung bekommen hat. Bei richtig guten Freundinnen ist das noch nicht einmal unbedingt ungewöhnlich. Aber wohl keine , außer „Helen“, kommt wahrscheinlich auf die Idee, während der Pause auf der Mädchenschultoilette den gebrauchten Tampon mit dem Tampon ihrer Freundin zu tauschen, um quasi untereinander Blutsbrüderschaft, respektiv Blutsschwesternschaft zu schließen.
Na ja, es ist nur ein Roman, recht amüsant und zum Teil sehr überspitzt und übertrieben geschrieben, wobei die eben beschrieben Szene eigentlich noch recht harmlos ist. Das Buch ist durchsetzt von solchen Erlebnissen der Romanfigur „Helen“.
So könnte ich mir vorstellen, dass ein 88-jähriger Herr, wie Marcel Reich-Ranicki, nach dem Lesen dieses Buches erstmal entsetzt war und die Welt nicht mehr verstanden hat. Und wer weiß, vielleicht hätte sich Charlotte Roche darüber sogar diebisch gefreut.
Ich wünsche Dir viel Spaß mit dem Buch.
Lieben Gruß
Sirina