Wir sind nicht allein...

#1 von Hildchen ( gelöscht ) , 28.09.2008 20:17

Ich war eine Zangengeburt mit Schädelbasisbruch und Hirnschaden.
Keiner glaubte,daß ich überlebe. Kam dann (ohne meine Ma) ca. 8 Wochen in eine Kinderklinik und dort peppelten sie mich wieder auf.

Mit meinem Vater war es immer schwierig. Er war cholerisch,nichts konnten wir ihm Recht machen.
An meinem 10. Geburtstag starb mein Opa,zu dieser Zeit,der wichtigste Mensch für mich.
Kurz danach bekam ich eine Steißbeinfistel-op erfolglos.
Dann gings weiter in den Leisten,Weichen,von vorn bis hinten alles voll.
Aus Angst und Scham habe ich es meinen Eltern verschwiegen.

Mit 14 ein Suicidversuch.

Mit 16 war ich das erste mal verliebt,ein Jahr später hat mein Freund die Beziehung beendet. Dann kam die AI unter beiden Armen.

Nach 26 Op's wollte ich nicht mehr operiert werden.
Also fuhren mich meine Eltern zu allen Heilpraktikern,die es in der Umgebung gab. Sogar 2mal zu einem Wunderheiler nach Tirol.

Seit ich 17 war,lebte ich 3mal am Tag von Amadol,Schmerztropfen mit Opiaten.

Mit 22 verarschte mich mein Frauenarzt. Angeblich hatten sie in Marburg ein super Antibiotikum und müssen nicht operieren.
Der Arzt sah mich und sagte,er kannte nur einen Patienten,der es so schlimm hatte,wie ich und der ist bei der OP gestorben.
Wenn ich wieder heim fahre,überlebe ich diese Woche nicht. Ich war kurz vor einer Blutvergiftung.

Also willigte ich nach einem halben Tag Überredungskunst der Ärzte und der Zusicherung von Morphium und Opium doch ein.

18. 08. 1999 Die OP dauerte 7 Stunden,ich verlor dabei 6 Liter Blut.
Die Anesthesistin wollte abbrechen,weil sie kein Blut mehr hatten. Aber der Arzt hat es auf seine Kappe genommen und weiter gemacht.
Er wußte,daß ich mich sonst nie mehr bereit erklärt hätte!

Hatte 3 Tage eine Sitzwache am Bett,alle kümmerten sich rührend um mich! Was ich in keinem anderen KH erlebt habe!
Ich konnte mich kaum bewegen. Die Wunden in den Achselhöhlen waren so groß,daß ein riesen Apfel rein gepaßt hätte!
Im Genitalbereich war alles weg,bis hoch zum Steißbein!
Wegen den vielen Wundheilungsspritzen beim Heilpraktiker,verheilte alles rasend schnell. Nach 6 Wochen wurde ich entlassen und zu Weihnachten war alles verheilt!

Seit 11 Jahren hatte ich erstmals keine Schmerzen mehr!

2000 folgten Narben-OP's,weil mein Scheideneingang zu klein war,durch die Narbenbildung und die Arme kriegte ich nicht mehr hoch.

Hildchen

RE: Wir sind nicht allein...

#2 von teddy ( Gast ) , 29.09.2008 06:54

Hallo Hildchen,
es ist schon ziemlich heftig, was du durch machen musstest.
Ich hoffe heute geht es dir besser.
Schön finde ich wie offen du hier schreibst.
Ich habe zwar schon einiges erwehnt aber alle wissen auch noch nicht alles über mich, nur ein paar vereinzelte hier.
Irgend wann, so denke ich, kann ich auch mal alles hier auf schreiben.
Ich wünsche dir einen schönen Tag
Tanja

teddy

RE: Wir sind nicht allein...

#3 von hasischnitte ( Gast ) , 29.09.2008 12:41

Ich denke, wenn es einem guttut, sollte man sich alles von der seele schreiben, daß kann mitunter sehr heilsam sein...
Vielen Dank für eure Offenheit...

lg

nicole

hasischnitte

RE: Wir sind nicht allein...

#4 von Sammy ( Gast ) , 29.09.2008 20:33

Heftig!

Unglaublich, was manche Menschen durchmachen müssen!

Alles Gute weiterhin, Hildchen!

Sammy

Sammy

RE: Wir sind nicht allein...

#5 von Petra ( Gast ) , 01.10.2008 12:32

von mir auch alles gute weiterhin.
Schön, dass Du hier so offen über alles schreiben kannst.

Liebe Grüße,
Petra

Petra

   


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